Verein zur Wahrung und Pflege bergbauhistorischer Stätte

Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e.V.

Grubengebäude, Betriebszuschnitt & Abbau

 

 

3.1 Schächte:

 

Das z.Zt. betriebene Grubengebäude ist an 8 Tagesschächte angeschlossen:

 

Gneisenau 2: Versorgungs- und Steigeleitungen (wurde 1984 abgeworfen)

 

Gneisenau 3: Zentralförderschacht, Gefäßförderung (1.100 t/h) von 430 m-Sohle, Lüfter 10000 m3/min.

 

Gneisenau 4: Je eine Gestellförderung zur 430 m und 800 m-Sohle für Seilfahrt und Materialtransport.

 

Grevel: Lüfter zur Entwetterung der Abbaubetriebe im Südflügel (12.600 m3/min) mit Anschluß über einen Berg an die    430 m-Sohle.

 

Kurl 3: Gestellförderung bis zur 1190 m-Sohle; Seilfahrt und Materialförderung 800 m bis 1.190 m-Sohle; Dammbaustoff-Förderung.

 

Kurl 4: Gestellförderung (Korb und Gegengewicht) zur 430 m-Sohle, Lüfter 5.000 m3/min.

 

Victoria 1: Gestellförderung bis zur 1.060 m-Sohle für Seilfahrt und Materialförderung.

 

Victoria 2: Lüfter 24.000 m3/min, Entwetterung des Baufeldes über die mittlere Sohle (940 m), Dammbaustoff-Förderung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.2 Schächte:

 

Die Abbaubetriebe sind über ein weit verzweigtes, zentrales Fördersystem, bestehend aus einem Bandstraßensystem mit Großband- und Bunkeranlagen, an den Gefäßförderschacht angeschlossen. Das zentrale Fördersystem besteht aus:

 

- einem Bandstraßensystem zwischen der 430 m und 800 m-Sohle.

 

- einem Zentralbunker auf Niveau der 800 m-Sohle mit einem Fassungsvermögen von 3.000 Tonnen.

 

- einem Bandstraßensystem, das die Baufelder Victoria 1/2 und Kurl 3 unterhalb der 800 m-Sohle über einen Gesteinsberg und eine querschlägige Bandstraße an das zentrale Fördersystem anschließt.

 

Die mittlere Förderweglänge beträgt 5,5 km. Die Gesamtlänge des Bandstraßensystems der Hauptstrecken beträgt z.Zt. 12,5 km. Es überbrückt einen Höhenunterschied von 630 m.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.3 Abbauverfahren:

 

Als Abbauverfahren wird streichend geführter Strebbruchbau angewandt. Die mittlere streichende Baulänge der anlaufenden Abbaubetriebspunkte betrug im Jahre 1983, 490m. Sie wird sich mit Verlagerung des Abbaues zur 1.190 m-Sohle und Abwerfen der 9. Abteilung Kurl 3 auf 730 m 1984 und 950 m in 1985 erhöhen.

 

Die Abbaubetriebe sind grundsätzlich mit hydraulischem Schreitausbau (Schildausbau) ausgerüstet. Etwa je zur Hälfte sind Kompakthobelanlagen in Verbindung mit Doppelmittelkettenförderer sowie Walzenlader der Bauart EDW 150-2L/2W im Einsatz. Die Walzenlader sind mit dem Triebstocksystem und Kabelwagen konstruiert.

 

 

3.4 Klimatisierung:

 

Aufgrund der Teufenlage (z.Zt. über 1.100 m) ist seit einigen Jahren der Einsatz von Kühlmaschinen im Abbau und in den Vortrieben unumgänglich.

 

Auf Kurl sind Einzelkühlmaschinen mit Kühlleistungen von 230 bis 370 kW im offenen Kreislauf und 1.000 kW-Kühlmaschinen mit Rückkühlung im Einsatz. Auf Victoria wird eine Zentralkühlanlage mit einer Kühlleistung von 5.800 kW betrieben. Die Abwärme der Zentralkühlanlage wird Übertage freigesetzt.

 

 

3.5 Wasserhaltung:

 

Das Verbundbergwerk Gneisenau hat einen außergewöhnlich hohen Wasserzufluss (bis 35 m3/min), der u.a. durch großflächigem Abbau des Mergelsicherheitspfeilers im Baufeld Gneisenau in den 40er Jahren und infolge von Wasserzuflüssen in den Tagesschächten Victoria 4 und Kurl 3 (Abbaueinwirkungen) bedingt ist. Dieser hohe Wasserzufluss erfordert z.Zt. den Betrieb von 13 Hauptwasser- und Nebenwasserhaltungen. Der Wasserzufluss des stillgelegten Feldes Scharnhorst wird seit Ende 1976 über einen Wasserdamm bei 590 m NN abgezogen und über die Hauptwasserhaltung Gneisenau, 430 m-Sohle, zutage gehoben. Anfang Mai 1978 wurde die Wasserhaltung Kurl 1/2 außer Betrieb genommen, weil das Feld Scharnhorst gegen den Übertritt des Kurler Wassers nicht mehr abgesichert werden musste..

 

Der 5 m3 Wasserzufluss aus dem Deckgebirge im Schacht Victoria 4 wurde im Zuge der Verfüllung des Schachtes mit Erfolg abgedämmt.

 

der 10 m3 Wasserzufluss aus dem Deckgebirge im Bereich des Schachtes Kurl 4 wird von der Hauptwasserhaltung Gneisenau, 430 m-Sohle, zutage gehoben.

 

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