Verein zur Wahrung und Pflege bergbauhistorischer Stätte

Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e.V.

Die Geschichte des Bergwerk Gneisenau

 

Im Jahre 1872 wurde das Grubenfeld “Union” an die Bohrgesellschaft Union aus Neuss verliehen. Am 3. September 1873 erhielt die Gewerkschaft Gneisenau die Schürfrechte und dem Antrag zum Bau einer Schachtanlage wurde stattgegeben. Den Namen erhielt das Bergwerk von dem preußischen Generalstabschef August Graf Neidhard von Gneisenau.

 

Kurz nach Beginn der Abteufarbeiten (niederbringen des Förderschachtes)  am Schacht I im Jahre 1873, wurden die Arbeiten durch starke Wassereinbrüche verzögert. Im März 1875 wurde bei 173 m Teufe (Tiefe) eine wasserführende Kluft angebohrt. Die Teufarbeiten mussten eingestellt werden da der Schacht innerhalb weniger Stunden absoff. Erst nach Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und nach Übernahme durch ein belgisches Unternehmen standen wieder ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung, um die Arbeiten von Schacht I am 1. Juni 1882 wieder aufnehmen zu können, erst im Jahre 1886 wurde die Schachtsohle bei einer Teufe von 383 m erreicht. Schacht II wurde 1883 abgeteuft und kam 1886 in Förderung. Nach Aufnahme der Förderung beider Schächte im selben Jahr wurde eine Jahresförderung von 230 000 Tonnen/Jahr bei einer Belegschaftsstärke von ca. 1100 Arbeitern erreicht, 1910 betrug die Förderung bereits 400 000 Tonnen pro Jahr, 1913 lag die Förderung bei 576 000 Tonnen. Nach Inbetriebnahme der Kokerei im Jahre 1890 wurde die geförderte Steinkohle zu Koks weiterverarbeitet.

 

1903 begannen auf Gneisenau die Abteufarbeiten für Schacht III. Über allen drei Schächten wurde als Fördergerüst ein sog. “Tomson-Bock” errichtet. Benannt ist diese Art Fördergerüste nach dem Bergwerksdirektor Eugen Tomson. Der unter Denkmalschutz stehende Tomson-Bock über Schacht II ist das letzte, älteste und einzige Fördergerüst seiner Bauart in Europa.

 

1927 erfolgte der Durchschlag und 1930 der Zusammenschluß mit dem Bergwerk Scharnhorst.

 

1933 wurde Schacht IV als Zentralförderschacht der Anlagen Gneisenau und Scharnhorst in Betrieb genommen. Bereits 1935 wurde mit einer Belegschaft von 2500 Beschäftigten eine Förderung von über einer Million Tonnen Kohle pro Jahr erreicht. Bis zur Schließung des Bergwerkes Gneisenau wurden jährlich über drei Millionen Tonnen Kohle gefördert und es waren insgesamt folgende 11 Schächte in Betrieb:

 

 

Gneisenau II    (Befahrungsanlage)

 

Gneisenau III   (Zentralförderschacht)

 

Gneisenau IV   (Seilfahrt- u. Materialschacht)

 

Gneisenau V    (Zentralförderschacht)

 

 

 

Victoria I         (Seilfahrt-, Material,- u. Bergeschacht)

 

Victoria II        (Wetterschacht u. Befahrungsanlage)

 

Victoria III       (Wetterschacht u. Befahrungsanlage)

 

Victoria IV       (Seilfahrt- u. Materialschacht)

 

 

Grevel I           (Wetterschacht u. Befahrungsanlage)

 

 

Kurl I                (Befahrungsanlage)

 

Kurl III              (Seilfahrt- u. Materialschacht)

 

Kurl IV              (Seilfahrt- u. Wetterschacht)

 

 

Detaillierte Informationen

 

 

 

 

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