Verein zur Wahrung und Pflege bergbauhistorischer Stätte

Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e.V.

Tagesbetrieb

 

Der Tagesbetrieb Gneisenau ist in seiner Ausdehnung sehr weiträumigund durch die Aufgabenverteilung auf mehrere Aussenanlagen stark dezentralisiert; Förderung und Aufbereitung -dreischichtige Betriebsweise- sind jedoch auf Gneisenau konzentriert. Die im Gefäßförderschacht gehobene Kohle wird untertage durch Sieben und Brechen teilweise vorbehandelt. Die Rohkohle wird der Aufbereitung unmittelbar von den Schächten ohne Zwischenschaltung eines Bunkers zugeführt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5.1 Aufbereitung:

 

Rohstückkohlensiebung bei 50 mm und Vorklassierung 50 - 10 mm und < 10 mm. Durchsatzleistung: 1.350 t/h.

 

  • Trennschnitt=  1,45 g/cm3
  • Schwimmgut:   Kohle
  • Sinkgut:           Mittelgut und Berge

 

 

 

  • Trennschnitt=  1,9 g/cm3
  • Schwimmgut:   Mittelgut
  • Sinkgut:           Berge

 

Feinkornsortierung:

 

Feinstkornabtrennung <0,5 mm durch Windsichtung, 10 Naßgutsichter, Durchsatzleistung 700 t/h.

 

Sortierung des Gutes 10 - 0,5 mm in 4 luftgesteuerten SKB-Dreikammer-Stromsetzmaschinen, Gesamtleistung: 700 t/h.

 

Feinkornentwässerung auf Sieben und nachgeschalteten Schwingsiebschleudern, Gesamtleistung: 600 t/h.

 

Feinstkornsortierung:

 

Die Feinstkornsortierung erfolgt über mehrere Flotationsmaschinen, die in der Lage sind, die anfallenden Schlämme aufzubereiten. Das Flotationskonzentrat wird in einer Filteranlage - bestehend aus 10 Trommelfiltern- entwässert.

 

 

 

5.2 Platzbetriebe:

 

Zentraler Material- und Holzplatz auf der Schachtanlage Gneisenau (Schrägbrücke zum Schacht 4); Materialumschlagplatz auf der Anlage Victoria 1/2.

 

 

 

5.3 Seilfahrtschächte:

 

Gneisenau: Schacht 4, Kurl: Schacht 3, Victorial 1/2: Schacht 1

 

Die Seilfahrtschächte Gneisenau 4 und Victoria 1 dienen gleichzeitig der Materialförderung. Kurl 3 erfüllt ausserdem die Funktion als Zwischenförderung für Material- und Seilfahrt von der 800 m-Sohle zur 1.190 m-Sohle.

 

 

 

5.4 Kraftwirtschaft:

 

In der Energiezentrale Gneisenau stehen für die Dampf- und Drucklufterzeugung zur Verfügung:

 

  • 3 Gaskessel (Einsatzbrennstoff Grubengas/Ruhrgas), 33 Bar, 425°C, Leistung je 25 t/h
  • 1 Wirbelschichtfeuerungsanlage (Einsatzbrennstoff entwässerte Flotationsberge), 33 Bar, 425°C, Leistung je 25 t/h.

 

Mit der Wirbelschichtfeuerung steht eine umweltfreundliche Anlage zur Verfügung. Sie ermöglicht die Verbrennung von Flotationsbergen mit hohem Asche-, Wasser- und Schwefelgehalt. Die anfallende Prozeßwärme wird zur Dampferzeugung genutzt; für die ND-Lufterzeugung 2 Turbokompressoren 100.000 bzw. 75.000 m3 a.L./h.

 

Netzanschlüsse:

 

  • 30 kV-Verbundnetz mit Anschluß an das Blockkraftwerk Harpen.
  • 110 kV-Anschluß der VEW und BEV.
  • 10 kV-Anschluß der VEW und BEV.

 

 

 

5.5 Methangas-Absauganlagen:

 

  • Gneisenau: 3 Wasserringpumpen, Leistung insgesamt: 15.000 Nm3/h; Methangas wird zum Teil an die Kokerei Gneisenau abgegeben.
  • Kurl 3: 3 Aerzener Gebläse mit 4-Stufen-Schaltgetrieben, Leistung insgesamt: 5.000 Nm3/h; Verbrauch des Methangases teilweise in der Heizanlage Kurl 3.
  • Victoria 1/2: 4 Wasserringpumpen, Leistung insgesamt: 10.000 Nm3/h; Verbrauch des Methangases teilweise in der Heißwasserkesselanlage Victoria 1/2.

 

 

 

5.6 Landabsatz:

 

Zentrale Landabsatzanlage auf Victoria 3/4; Kapazität: ca. 400 t/Schicht.

 

 

5.7 Bahnbetrieb:

 

Zecheneigene Normalspur-Gleisanlage (ca. 48 km); 6 dieselhydraulische Lokomotiven

 

  • 2x 500 PS
  • 2x 700 PS
  • 1x 1000 PS
  • 1x 1500 PS

 

180 Spezialwaggons.

 

 

5.7 Hafenbetrieb:

 

Hafen Preußen am Lippe-Seitenkanal. Umschlagleistung: 4.00 t/d. Verladung mit Portal-Drehkran, Laufbahnlänge: 146 m.

 

© 2014 Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e.V.